Frau mit geschlossenen Augen fährt sich mit einer Hand durch die Haare

Stress abbauen und gesund bleiben – die besten Tipps

Sie stehen unter Druck? Sie sind erschöpft, gereizt und der Magen spielt verrückt? Dahinter steckt meist Stress. Erfahren Sie hier, was Sie in stressigen Situationen tun können, wie Sie Stress abbauen und Stress vorbeugen. Dr. med. Andreas Kammermeier aus Passau, Arzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie, Akupunktur und Psychotherapie, beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Thema und gibt Ihnen zusätzlich gute Tipps gegen Stress.

Effektive Stressbewältigung ist eine gute Strategie

Im Job geht es rund, das Kind ist krank, und ausgerechnet jetzt gibt das Auto seinen Geist auf. Jeder hat mal Stress. Das ist auch ganz normal und unser Körper packt das. Doch es gibt oft sehr aufreibende Situationen und auch längere Phasen, in denen wir unter hoher Anspannung stehen. Vor allem in diesen Zeiten, in denen uns viele Unsicherheiten wie Corona, Preissteigerungen, hohe Energiekosten, Inflation und Krieg stark belasten und sogar Ängste schüren. Solch ein schwelender Dauerstress kann uns ohne ausreichende Stressbewältigungsstrategien krank machen. Er schwächt nicht nur unser Immunsystem, sondern kann auch Beschwerden wie Magen-Darm-Erkrankungen (zum Beispiel Magengeschwüre), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, chronische Kopfschmerzen, Asthma und Burnout-Syndrom auslösen.

Eine Frau wacht gerade auf und reibt sich lächelnd die Augen

Doch auch wenn wir oft unter Strom stehen, können wir uns selbst helfen und gegensteuern, damit wir gesund bleiben. Die Homöopathie beispielsweise kann unsere inneren Selbstheilungskräfte aktivieren und uns wieder in Balance bringen.

Was ist Stress?

In Stresssituationen werden die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Sie verleihen uns in kürzester Zeit geballte Energie, um Extrem-Situationen bewältigen zu können. Doch dieser eigentlich positive Effekt kann ins Negative umschlagen.

Wir unterscheiden 2 Stressformen:

1. Positiver Stress (Eustress): Er ist akut, kurzfristig und verleiht uns aufgrund von schönen Ereignissen wie Hochzeit, Sportwettkämpfe oder durch Gefühle wie Freude, Aufregung viel Energie.

2. Negativer Stress (Distress): Diese Form entsteht durch Sorgen, Ängste, ständigen Leistungsdruck, zu hohe Erwartungen im Job und Erkrankungen. In der heutigen Zeit ist auch die digitale Dauererreichbarkeit ein großer Stressfaktor. Chronischer Stress kann krank machen.

Stress Symptome: Achten Sie auf folgende Anzeichen

Im Alltag kann Vieles den Stresspegel erhöhen. Oft genügen dann Begleitumstände wie ein zu deftiges Essen oder ein Wetterumschwung, um unseren Organismus komplett aus der Balance zu bringen. Auch die dunklen und nasskalten Herbst- und Wintermonate machen unserem Körper und Geist unbewusst sehr zu schaffen, und vor allem in der Vorweihnachtszeit stehen viele Menschen unter Strom.

„Wer sich schon erschöpft und ausgelaugt fühlt, schnell überreizt reagiert, kann mit den Belastungen, die Herbst und Winter mit sich bringen, noch schlechter umgehen“, so Dr. med. Andreas Kammermeier. An bestimmten Anzeichen merken Sie, dass es Ihrem Körper zu viel wird.

Die typischen Stress Symptome sind:

  • allgemeine Abgeschlagenheit, Erschöpfung
  • Zittern
  • Unruhe und Nervosität
  • Schlafstörungen
  • höhere Infektanfälligkeit
  • Konzentrationsschwäche
  • verminderte Leistungsfähigkeit
  • Magen-Darm-Beschwerden (Magenkrämpfe, Verstopfung, Durchfall)
  • Kopfschmerzen
  • Stimmungstiefs
  • beschleunigter Herzschlag
  • Schweißausbrüche
  • Verspannungen, oft Nacken und Schultern

„Daher ist es jetzt besonders wichtig, sich aktiv um seine Gesundheit zu kümmern. Unterstützen Sie Ihre Selbstheilungskräfte und Ihr Nervenkostüm“, betont Dr. Andreas Kammermeier.

2 Frauen joggen in kaltem Wetter an einem Ufer entlang

„Setzen Sie gerade im Herbst und Winter auf viel Bewegung an der frischen Luft und im Licht, auf entspannte Auszeiten, genussvolle Momente und positive Erlebnisse.“

Effektive Tipps gegen Stress: Stress vorbeugen und Stress abbauen

Stress bestimmt oft unseren Alltag, und man kann ihn meist gar nicht vermeiden. Wer aber gezielte Maßnahmen zur Stressbewältigung ergreift und regelmäßig Stress abbaut, beugt auch stressbedingten Beschwerden vor.

Die besten Tipps gegen Stress

  • ausreichend schlafen (7 bis 8 Stunden täglich)
  • rechtzeitig aufstehen und den Morgen nicht mit Eile beginnen
  • aufs Rauchen verzichten
  • nur mäßig Alkohol trinken
  • regelmäßige Mahlzeiten einnehmen – ohne Hetze
  • Spaß bei der Arbeit haben, Prioritäten setzen, Multitasking vermeiden
  • tägliche Ruhephasen einplanen und umsetzen
  • Entspannungsübungen machen wie progressive Muskelentspannung, Muskelrelaxation, autogenes Training, Yoga
  • An einem Stressmanagement-Programm teilnehmen (bieten zum Beispiel Krankenkassen an)
  • Sport für den körperlichen Ausgleich, zum Beispiel leichtes Jogging, Walken, Tanzen
  • auf ausgewogene, vitaminreiche Ernährung achten
  • bei akutem Stress auf Kräuter wie Kamille, Fenchel, Zitronenmelisse, Lavendel, Baldrian, Passionsblume setzen
  • sich Zeit nehmen für Familie, Freunde, Hobbys und Freizeitaktivitäten
  • digitale Geräte wie Smartphone zu gewissen Zeiten (z.B. nach Feierabend, an den Wochenenden, nachts) abschalten
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7 Blitzmaßnahmen in stressigen Situationen

  1. Kurz-Meditation und 5 Minuten abschalten
  2. Atemübungen: Augen schließen und tief in den Bauch einatmen und wieder ausatmen
  3. Hände unter warmes Wasser halten, das beruhigt das parasympathische Nervensystem
  4. vor sich hinsummen, die Vibration der Stimmbänder wirkt auf einen selbst besänftigend
  5. Powernap: ein Nickerchen zwischen 15 und 20 Minuten machen (maximal 40 Minuten)
  6. Lächeln: Wenn Sie 1 Minute am Stück lächeln, drücken die Gesichtsmuskeln auf einen speziellen Nerv und das Gehirn schüttet Glückshormone aus, man entspannt
  7. Nüsse und Bananen als Nervennahrung knabbern

Atemübungen wirken entspannend, senken den Blutdruck, helfen beim Einschlafen und reduzieren Stress. Hier geht es zu den Atemübungen.

Was den Magen bei Stress beruhigt

Frau hält sich wegen Bauchschmerzen die Hand an den Magen

Stress schlägt vielen schnell auf den Magen. In hektischen Zeiten muss man sich dann auch noch mit Magenkrämpfen, einem aufgeblähten Bauch, dem typischen Gefühl „Stein im Magen“, Übelkeit, Brechreiz und Durchfall herumplagen.

Warum aber reagiert unser Verdauungssystem so empfindlich? Magen und Darm sind funktionell mit dem Gehirn und den Hormonsystemen verbunden. Die übermäßige Ausschüttung von Stresshormonen wirkt sich daher negativ auf den Verdauungstrakt aus. Eine magenfreundliche Ernährung kann ihn generell entlasten.

Erfahren Sie hier, wie Yoga für den Magen helfen kann.

  • „Schlägt Ihnen Stress schnell auf den Magen, ist es im Winterhalbjahr besonders wichtig, warm zu essen. Am besten, man beginnt den Tag mit kurz aufgekochten Haferflocken. Auf dem Teller kann dieser Porridge noch mit Honig, Joghurt, Obst oder Nüssen verfeinert werden. Mittags dann eine Mahlzeit mit gekochtem Gemüse, Reis, Quinoa oder Kartoffeln und abends eine leichte Gemüsesuppe, etwa eine italienische Minestrone“, rät Dr. Andreas Kammermeier.
  • Zu hastiges Essen findet unsere Verdauung gar nicht gut. Langsam und bewusst essen ist die richtige Devise. „Decken Sie auch für einen kleinen Snack den Tisch. Nehmen Sie Lebensmittel bewusst wahr: Wie fühlt sich der Apfel in der Hand an? Wie duftet er? Schmecken Sie mal mit geschlossenen Augen. Solche kleinen Achtsamkeitsübungen holen uns in den Moment an sich zurück und das macht ausgeglichener“, so Dr. Andreas Kammermeier.
  • Homöopathische Mittel können bei stressbedingten Magenbeschwerden eingesetzt werden. Das Mittel der Wahl ist Nux vomica D6 DHU. Es wirkt natürlich und sanft, unterstützt die körpereigenen Regulationsmechanismen und fördert die innere Balance.

Stressbedingte Unruhe und Nervosität reduzieren

Man jagt von einem Termin zum nächsten, die Zeit rinnt einem durch die Finger, und man denkt am Abend, dass man viel zu wenig erledigt hat. Das Problem besteht darin, dass man überlastet ist und nicht abschalten kann. Die notwendige Regeneration kommt viel zu kurz, die eigenen Körperkräfte schwinden, man ist unruhig, nervös, gereizt und kann nicht gut schlafen.

Profilansicht einer meditierenden Frau brustaufwärts

Zur Ruhe kommen, ist das Ziel.

Dr. Andreas Kammermeier gibt folgende Tipps:

  • Aufgabenliste entrümpeln und Prioritäten setzen
  • täglich Pausen zum Erholen einlegen
  • einfach mal gar nichts tun – und kein schlechtes Gewissen dabei haben
  • Aufgaben an andere verteilen – sowohl im Job als auch innerhalb der Familie
  • tägliche Bewegung, am besten an der frischen Luft. 30 Minuten sind ausreichend
  • Meditationsübungen machen
  • Unruhe und Nervosität homöopathisch behandeln

Beispielsweise mit Manuia®. Das homöopathische Komplexmittel enthält Damiana, Panax ginseng, Acidum phosphoricum und Ambra. Diese Wirkstoffe werden bei innerer Unruhe und Anspannung eingesetzt.

Stressbedingte Konzentrationsprobleme in den Griff bekommen

Es steht zu viel auf dem Plan, man agiert schneller, verzettelt sich – und schon häufen sich die Fehler. Auch Ungeschicklichkeiten und die Unfallgefahr erhöhen sich. Bei dauerhaftem Stress leidet nämlich auch die Konzentration. Um sich und seinen Körper nicht weiter zu belasten, sollte man einen Gang herunterschalten. Weniger ist oft mehr. Beim Hausputz beispielsweise verzichtet man aufs Fensterputzen, oder man sagt den einen oder anderen Termin ab.

Man sieht einen Hund, der an einen Oberkörper einer Person angelehnt ist, die gemütlich ein Buch liest

Letztendlich funktionieren wir besser, wenn wir uns Auszeiten gönnen, uns einfach gemütlich auf die Couch legen und abschalten. Nichts tun, tut gut!

Doch in sehr stressigen Phasen reichen Entspannungsrituale oft nicht mehr aus. Auch hier kann die Homöopathie angewendet werden. Ferrum Pentarkan® wird bei körperlichen Schwächezuständen mit geistiger Erschöpfung wie einem allgemeinen Zerschlagenheitsgefühl eingesetzt und kann auch bei Schwäche nach einer schweren Krankheit angewendet werden. Das homöopathische Komplexmittel Ferrum Pentarkan® enthält: 

  • Ferrum metallicum Trit. D2
  • Chininum arsenicosum Trit. D5
  • Manganum aceticum Trit. D5
  • Acidum phosphoricum

Grundsätze der homöopathischen Behandlung

Homöopathie ist im Gegensatz zu anderen Behandlungsarten eine individuelle Therapieform. Dabei wird jeder Einzelne nach seiner ganz persönlichen gesundheitlichen Situation beispielsweise mit Globuli, Tabletten oder homöopathischen Tropfen behandelt. Die Auswahl des passenden Arzneimittels orientiert sich an den Symptomen und am Lebensumfeld
des Patienten. Im Idealfall wird ein homöopathisches Mittel gefunden, das auf alle Symptome passt.

„Stressbedingte Beschwerden sind oft komplex. Die Ursachen sind vielfältig – ebenso wie das Erleben und die Reaktion der Patienten. Um das speziell für Sie und Ihre Situation passende Mittel und die passende Dosierung zu finden, wenden Sie sich am besten an einen erfahrenen Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker,“ rät Dr. Andreas Kammermeier.

Alle registrierten homöopathischen Mittel sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Das Fachpersonal
berät Sie gerne und sucht für Sie das passende Homöopathikum.

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Anwendung homöopathischer Mittel

Globuli und Tabletten lassen Sie am besten langsam im Mund zergehen. Generell gilt: Nehmen die Beschwerden ab, reduzieren Sie die Einnahme-Häufigkeit. Eine Einnahme von über einer Woche sollte nur nach Rücksprache mit einem homöopathisch erfahrenen Therapeuten erfolgen. Wenn eine Selbstbehandlung nicht in kurzer Zeit zu einer Besserung führt oder sich die Beschwerden verschlechtern, sollte man einen homöopathisch ausgebildeten Arzt oder Heilpraktiker zu Abklärung aufsuchen.

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